Mitglied des Deutschen Bundestages, Bundesminister a.D.
Vorsitzender des Haushaltsausschusses
Aktuelle persönliche Erklärung
Liebe Bürgerinnen und Bürger
im Bundestagswahlkreis Gießen-Alsfeld,
am 17. Oktober 2002, einen Tag vor meinem 30. Geburtstag hat sich der 15. Deutsche Bundestag konstituiert und ich durfte erstmals als Abgeordneter die Geschicke unseres Landes mitgestalten. Inzwischen gehöre ich seit 18 Jahren dem Parlament an. In der Folge durfte ich mich in vielen herausragende politischen Ämtern für Deutschland einsetzen: Als Parlamentarischer Staatsekretär bei der Bundesministerin für Bildung und Forschung, als Staatsminister, als Chef des Bundeskanzleramtes und Bundesminister für besondere Aufgaben und aktuell als Vorsitzender des Haushaltsauschusses des Deutschen Bundestages.
18 Jahre sind politisch eine lange Zeit. Bundespolitisch war es die Aufgabe von Regierung und Parlament, die Bürgerinnen und Bürger und das Land durch viele Krisen zu führen - von der europäischen Staatsschuldenkrise bis zur Corona-Pandemie. Für den Wahlkreis war es immer wichtig, auch von Bundesförderungen zu profitieren. Das galt immer besonders für Hochschulen, aber auch für die Denkmäler und Kultureinrichtungen unserer Region. Daran mitwirken zu können, war mir eine große Ehre.
Das alles ist nur durch Ihre beständige Unterstützung möglich geworden. Drei Mal haben Sie mich als direkt gewählten Abgeordneten in den Bundestag entsandt. Dafür bin ich aus ganzem Herzen dankbar. Auch in den letzten Wochen, in denen ich auf vielen Veranstaltungen mit Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch gekommen bin, habe ich das großartige Miteinander und die interessanten politischen Diskussionen sehr genossen. Gerade in so politisch polarisierten Zeiten hat mich die mir breit entgegengebrachte Herzlichkeit und Wertschätzung sehr berührt.
Dennoch ist für mich über die Sommermonate die Entscheidung gereift, nicht erneut für den Deutschen Bundestag zu kandidieren, sondern jetzt eine neue, interessante Gestaltungsaufgabe außerhalb der Politik anzustreben. Das ist eine persönliche Lebensentscheidung, die ich nicht ohne Wehmut getroffen habe - aber auch mit ganz viel neugieriger Erwartung, welche neuen Chancen sich jetzt eröffnen. Eine Entscheidung über meine berufliche Zukunft steht noch nicht fest.
Neben meiner persönlichen Entscheidung bin ich aber auch zutiefst überzeugt, dass es jetzt politisch richtig ist, wenn meine Partei mit einer neuen Kandidatin oder einem neuen Kandidaten in die nächste Bundestagswahl zieht. Politik lebt von der Veränderung. Jetzt ist die Zeit dafür.
Ich wünsche mir, dass die vielen bereichernden und freundschaftlichen Verbindungen, die sich über die vielen Jahre ergeben haben, meine Mandatszeit überdauern.
Herzlichst,
Ihr
Helge Braun